Aktuelle Stücke und Termine;
Zilli, Billi und Willi:
Meine Gedanken:
Puppenspielkunst als darstellende Spielform begeistert mich
mit Ihren besonderen optischen Erzählweisen und -werten, Ihrer Übertragungsfähigkeit von
menschlichen Aspekten mit dem gewissen Mehr an synästhetischen Effekten, die ursächlich
vermutlich im Kultischen Erbe unserer Aneignung und Interpretation von Lebensbewältigung liegt.
Hierbei spielt die genaue Beobachtung, Untersuchung, Kenntnis und präzise Rekonstruktion von
Abläufen und Gesetzmäßigkeiten eine zentrale Rolle. Um die Illusion der Lebendigkeit, die Dialektik
der scheinbaren Überwindung des Todes durch einen schöpferischen Verlebendigungsprozess im
Spielmaterial herzustellen, im besten Sinne ein Medium zu erschaffen.
Ursächliches und Wirkungsvolles
In der Puppenspielkunst gilt für mich zudem der Zwischenraum, die Pause, das Atemholen vor dem
Schritt, die Einleitung, das Warten, die Sammlung als essentielle Voraussetzung vor der Bewegung,
dem Schritt, der Entscheidung in eine Richtung, einer bewegten Absicht. Dieser Potentialität möchte
ich weiter für mich als Künstlerin und als Anleitende auf der Spur sein, da sie für mich eine besondere
Gestaltungskraft im Spiel der Möglichkeiten jeglicher Ausdrucksformen besitzt, und in besonderer
Weise für das Puppen-/Figurentheater eine Rolle spielt.
„Leere“ darf für mich im Bühnenkontext absichtsvoll ergründet und gefüllt werden, ein Maß für den
jeweiligen Ausdruck bewusst bestimmt, und dessen Mittel beherrscht eingesetzt werden, um diese
exemplarische Erzählform zu unterstützen und zu verdeutlichen.
Neben der Untersuchung der materiellen und individuellen Potentialität des Künstlers
und seiner Untersuchung und Erkennung der wirkenden Prinzipien in seinem persönlichen
erzählerischen Material, also an sich und aus sich selbst heraus, obliegt dem Untersuchen und
experimentierenden Aneignen der verschiedenen Formen des „Puppenmaterials“ immer eine
grundständige aufbauende Arbeit am eigenen Körper.
Eine alte Liebe hört nicht auf
Das Material „Puppe“ fasziniert mich
heute wie am ersten Tag, als beim Besuch einer Festivalvorstellung der „Funke“ übersprang und die
Begeisterung und Ideen rund um das Thema Puppen und ihre Ausdrucks- und Einsatzmöglichkeiten
im Kontext Bühne in Gang setzte. Für die Freude und kritische Auseinandersetzung mit dieser
besonderen Materie bin ich sehr dankbar, und allen die mich bis hierhin begleitet haben.
Was treibt mich momentan als darstellende Künstlerin beruflich an?
Die Liebe zu den Menschen und Ihren Geschichten, Ihren biografischen Entscheidungs- und
Wendepunkten, Ihren Erkenntnissen, Liebe, das Prinzip Hoffnung, das Menschliche,
erzählen und weitergeben, Diskurs als Teilhabe an Vielfalt und Kultur.